Der etwas andere Krimi

Der Mann mit dem zweiten Ich

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von Joachim Größer 2015

 

Den richtigen Namen dieses Herrn muss ich leider verschweigen. Sein Pseudonym hat er sich selbst gewählt: Robert Schmidt. Und dieses Pseudonym passte exzellent zu diesem Herrn. Der Vorname Robert entsprach seiner herausragenden Persönlichkeit – so meinte der Herr Schmidt! Und der Nachname Schmidt lässt den Robert in die Masse der gemeinen Menschen, der Menschen wie Du und Ich, verschwinden.

Und damit gibt dieser Robert Schmidt ein einfaches aber sinnvolles Profil seiner Persönlichkeit ab – er ist herausragend gewöhnlich!

Robert Schmidt heißt eigentlich F….. M….., war Behördenangestellter mit Pensionsansprüchen und lebte in den Tag hinein. Seine Freundin drängte zur Heirat, doch F. M. sprach dann nur: „Später! Später!“ Doch Freundinnen, die unter die berühmte Haube kommen wollen, fackeln bei solchen Antworten nicht lange. Sie entschwand und F. M. konnte ein halbes Jahr später die Danksagung eines jungen Hochzeitspaares in der Lokalpresse lesen.

Dies ärgerte zwar den F. M. mächtig und insgeheim schwor er sich, sollte ein hübsches Mädchen wieder das Verlangen haben, mit ihm eine Familie zu gründen, so wolle er sich nicht versagen. Aber es klopfte keine mehr an, keine wollte mit ihm ins Bett und aufs Standesamt und so blieb F. M. allein.

Dann kam der Monat, der das Leben des F. M. völlig auf den Kopf stellen sollte. Ein amtlich aussehendes Schreiben, das aber doch nur das Schreiben eines Notars war, wurde zuerst von F. M. achtlos zur Seite gelegt. Er war - solange er denken konnte – immer ohne Familie. Aufgewachsen in einem Kinderheim hatte er keinerlei familiärer Bindungen eingehen könne. Selbst an seine Eltern, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen, konnte er sich nicht mehr erinnern. Was wollte also ein Notar von ihm? Am Abend, vor dem Zubettgehen, öffnete er dann den Brief. Mit der Nachtruhe war es nun aber vorbei, schrieb ihm doch der Notar, dass er als einziger Verwandter väterlicherseits das Erbe des Verstorbenen John Miller aus den USA beanspruchen könne. Dazu habe er sich bis zum Soundsovielten in der Kanzlei einzufinden. Dann kam noch viel Bla…, blaa…, blaaaa – für einen völlig aufgelösten F. M. ohne Bedeutung.

„Ich habe doch Verwandte?!“ Mit diesem dämlichen Satz kommentierte F. M. sein unverhofftes Glück. Nur war es Glück? Vielleicht erbt er nur Schulden, Millionen Schulden? Die ganze Nacht grübelte er, um dann sich selbst einzugestehen: „F. M. – du hast kein Vermögen. Du könntest die Schulden des Großonkels gar nicht bezahlen und wieso Schulden? F. M., du hast bestimmt ein paar Tausend Dollar geerbt. Klar, wer betreibt denn sonst solch einen Aufwand, einen Erben zu finden?!“

Drei Tage später las F. M. diese Zahl: 25.340.000 Dollar. F. M. meldete sich krank. Er saß den ganzen lieben Tag auf dem Küchenstuhl und starrte und starrte auf diese sagenhaft schöne Zahl: 25.340.000. Seine Erstarrung löste sich erst am Abend. Die Natur verlangte nach Nahrung und der knurrende Magen verhalf ihm, ins Leben zurückzufinden. Beim Brotschmieren legte er sein weiteres Handeln fest: 1. F. M. führt sein normales bürgerliches Leben weiter! 2. Keiner erfährt von den Millionen! 3. Geld wird nicht für Prestigeobjekte ausgegeben!

Damit hatte F. M. sein weiteres Leben geordnet und sein Nachtschlaf war tief und traumlos.

Seine Hochstimmung über die geerbten Millionen hielt nicht lange an. Kanzelte ihn doch der neue Hauptkommissar vor dem gesamten Team ab. Und diese beiden Sätze wird F. M. sein Leben lang nicht vergessen. Sagte doch der Kommissar: „Der Kollege F. M. hat mit seiner Fehleinschätzung den gesamten Ermittlungserfolg zunichtegemacht. So etwas ist mir in meiner 25 jährigen Dienstzeit noch nicht untergekommen!“

Nun müssen Sie wissen, liebe Leser, der F. M. arbeitet als Techniker im Kriminallabor. Er hat einen Abschluss als Diplom-Biochemiker, nebenbei belegte er mehrere Semester Psychologie, und er schloss die Polizeischule mit dem Prädikat „Auszeichnung“ ab. Er liebte diesen Beruf und würde ihn um nichts in der Welt aufgeben – auch nicht für ein Millionenerbe. Und nun dieser Vorwurf! Seine Vorgesetzte war über die Meinung des Hauptkommissars genauso entsetzt wie F. M. selbst. Galt doch F. M. als Koryphäe. Neidlos erkannte Frau Lenz an, dass F. M. der bessere Kriminaltechniker sei. Schon mehrfach hatte sie ihm gesagt, dass er dieses Labor leiten solle. Doch F. M. schüttelte nur verlegen den Kopf. „Das ist nichts für mich“, meinte er nur und lächelte seine Chefin freundlich an. Auseinandersetzungen mit anderen Menschen mochte F. M. nicht. Sein Metier war das „Verbeißen“ in eine Aufgabe. Nie gab er sich mit einer einfachen Antwort zufrieden. Je komplizierter der Fall, die Aufgabe war, umso besser arbeitete F. M. Seine Arbeit war bis zu diesem Zeitpunkt allgemein anerkannt. Mehrfach musste er in anderen Polizeidienststellen bei der Lösung von besonders komplizierten Fällen mithelfen. Immer mit Erfolg! Und das wusste auch seine Chefin. „F. M.“, sagte sie, „ich regle das. Sie haben keinen Fehler gemacht. Ich geh zum Polizeichef!“

„Nein, nein! Bitte nicht! Ich mag keine Auseinandersetzung – schon gar nicht wegen solch einer Bagatelle. Der Neue braucht einen Sündenbock für seine miese Arbeit als Ermittler. Und ich …“ F. M. winkte nur ab.

Nein – Auseinandersetzungen wollte F. M. wegen dieses Vorfalls nicht. Das hieß aber nicht, dass er die Unverschämtheit eines unfähigen Vorgesetzten ohne Weiteres durchgehen lassen wollte. F. M. wollte Rache – seine Rache. Und was sich ein F. M. vornahm, das wurde auch umgesetzt.

Die nächsten Wochen war dem Kriminaltechniker F. M. nichts anzumerken. Er machte seine Arbeit wie gewohnt. Seine Vorgesetzte, Frau Lenz, verstand es, direkte Kontakte zwischen dem Neuen und F. M. zu vermeiden. Auch hatte sie mitbekommen, dass F. M. sich noch mehr zurückzog. Er ging allen Mitarbeitern aus dem Weg, vergrub sich in seine Arbeit.

Sehr aktiv war F. M. in seiner Freizeit. Zuerst kaufte er ein leer stehendes Zweifamilienhaus. Er selbst zog in obere Etage, in die untere zog nach kurzer Zeit der Herr Robert Schmidt ein. Das war ein echt feiner Pinkel, der das Nachtleben wohl liebte. Immer erst, wenn der Kriminaltechniker nach Hause kam, verließ der Herr Schmidt das Haus – meistens in einem teuren aber unauffälligen Auto. Das allerdings kam nur selten vor. Auch wunderte sich der Briefträger, dass der Herr Schmidt keine Post bekam. 14 Tage später landete ein ganzer Stapel Post im Briefkasten – soviel, dass der Briefträger klingeln musste. Und so sah er am Sonnabendvormittag auch den Herrn Robert Schmidt und er lernte ihn als einen mürrischen Menschen kennen, der die Post für die verschleppte Zustellung verantwortlich machte. Ab diesem Zeitpunkt war die regelmäßige Zustellung von Briefen sichergestellt.

Auch ein F. M. hatte viel Arbeit in seiner geringen Freizeit. Zuerst richtete er die Kellerräume für ein zukünftiges Labor her. Dann kaufte er Technik vom Feinsten und dank seines Millionenerbes hatte er in kürzester Zeit ein Labor, wie es selbst seine Polizeidienststelle nicht hatte. Als alles eingerichtet war, kam Phase II seines Planes. Er schuf eine menschliche Puppe, die auf den ersten Blick vom echten Menschen nicht zu unterscheiden war. Diese Puppe, übrigens eine wunderschöne junge Frau, erhielt typische Würgemale. Zuerst wollte F. M. zwar ein Messer in ihre Brust stecken, aber das kam ihm zu brutal vor. Seine „Schönheit“ sollte auch im „Tode“ schön sein. Die Phase III musste sein Mieter der Herr Robert Schmidt übernehmen. Da der ja ein „Nachtschwärmer“ war, fuhr er mit der Schönen zu einem etwas heruntergekommenen Stadtteil. Dort, im Schutz der Dunkelheit der Nacht, wurde die „junge tote Frau“ platziert. Herr Schmidt achtete peinlichst drauf, keine Spuren zu hinterlassen und selbst im Schutz der Dunkelheit nicht wahrgenommen zu werden.

Am nächsten Morgen nahm der Herr Hauptkommissar einen Anruf eines erregten Bürgers entgegen, der von einer toten jungen Frau berichtete, die sein kleiner Pudel beim Gassigehen in einer Seitengasse aufgespürt hatte.

Auch die Redaktion der Lokalzeitung erhielt einen recht kurzen Anruf mit dem sachlichen Hinweis auf eine junge tote Frau.

Als F. M. mit seiner Chefin am Tatort erschien, gab der Hauptkommissar schon einer jungen Journalistin ein Interview. F. M. hörte den Hauptkommissar sagen: „Sie können sich drauf verlassen, dass dieses Verbrechen aufgeklärt wird. Sagen Sie das Ihren Lesern!“

Niemand sah das leichte Schmunzeln im Gesicht des F. M. Aber alle Anwesenden hörten einen Kriminaltechniker sagen: „Der Pathologe braucht nicht zu kommen. Das ist keine Leiche!“

Wie von der Tarantel gestochen fuhr der Hauptkommissar herum und schrie F. M. an: „Wenn Sie zu dämlich sind, eine Tote zu erkennen, dann sollten Sie den Dienst quittieren!“

F. M. lief rot an, schluckte dreimal und war bereit, dem Hauptkommissar an die Gurgel zu springen. Doch genauso schnell, wie er sich erregt hatte, genauso schnell beruhigte er sich. „Das ist ein guter Rat, Herr Hauptkommissar!“, sagte er leise, aber so laut, dass es auch die Journalistin hören musste. Inzwischen hatte sich die Chefin der KT, Frau Lenz, die Tote näher angesehen. „Hier ist keine Leiche!“, rief sie und hob die junge Schöne auf. „Eine tolle Arbeit. Die muss ein Künstler gemacht haben!“

Ein Hauptkommissar wurde kreidebleich, die Journalistin zückte den Fotoapparat und verewigte Frau Lenz mit der Puppe auf den digitalen Speicher. Dann forderte sie den Hauptkommissar auf, mit dieser hübschen menschlichen Puppe zu posieren. Doch der so Aufgeforderte wehrte nur mit beiden Händen ab, stürzte zum Auto und fuhr schneller, als die Polizei erlaubt, davon.

„Was machen wir denn nun mit der Hübschen?“, fragte Frau Lenz lächelnd.

„Oh, wenn ich die kriegen könnte?! Ich wüsste schon …“

„Na dann, machen Sie eine gute Story draus!“ Frau Lenz übergab der Journalistin die Puppe. Die zückte ihre Visitenkarten und reichte sie an Frau Lenz und Herrn F. M. „Wenn Sie eine gute Geschichte für mich haben, rufen Sie mich an.“ Lächelnd verschwand die Journalistin zu ihrem Auto.

„Auf diesen Artikel freue ich mich“, schmunzelte Frau Lenz. Sie schaute zum F. M. Der lächelte nur und fragte scheinheilig: „Soll ich nun kündigen?“

„Kommen Sie F. M.!“ Frau Lenz lachte laut. „Ich lade Sie zu einem guten Frühstück ein.“

Der kleine Artikel aus der Lokalzeitung wurde sehr unauffällig in der ganzen Polizeidirektion herumgereicht. F. M. heftete ihn an sein Aufgabenbrett, um, wie er sagte, niemals das Sprichwort zu vergessen: „Hochmut kommt vor dem Fall.“

Keine drei Wochen später ereignete sich der nächste spektakuläre Fall. Ein Spaziergänger fand in einer Ecke der Hauptgeschäftsstraße einen Haufen Geld – richtiges echtes Geld, Euroscheine – lauter Scheine mit 50 € oder 100 €. Als die Polizeistreife mit Blaulicht eintraf, war der freundliche Herr, der diesen Fund der Polizei telefonisch mitteilte, leider schon gegangen. Aber ein älterer Passant hielt dafür Wache am Geldhaufen. Viel konnte der nicht über den Finder aussagen, nur, dass der sich einen Magen-Darm-Virus „eingefangen“ hätte und dringend eine Toilette brauchte.

Noch während F. M. mit einem zweiten Kriminaltechniker den „Tatort“ sicherte und Beweismittel eintütete, erschien die junge attraktive Journalistin von der Lokalredaktion. Zielstrebig steuerte sie auf F. M. zu und begrüßte ihn sehr, sehr freundlich: „Könnten Sie mir sagen, was es mit dem Geldfund auf sich hat?!“ Doch F. M. schüttelte nur den Kopf. „Der Herr Hauptkommissar wird gleich erscheinen. Er gibt Ihnen die Antwort.“

Der Hauptkommissar kam, ließ sich vom Kriminaltechniker unterrichten – wohlgemerkt nicht von F. M. Als nun die Journalistin eine Erklärung hören wollte, knurrte der Hauptkommissar nur: „Alles echte Geldscheine, alle sind zerschnitten.“ Und schon enteilte er dem Tatort und der Journalistin. Die suchte weiter nach einem Verantwortlichen, der ihre Fragen beantworten konnte. Also steuerte sie nochmals auf F. M. zu: „Stimmt das: alles echte Scheine, aber alle zerschnitten?“

F. M. nickte. „Und sonst noch etwas?“

„Es fehlt immer ein Teil des Scheines.“

„Und wie viel könnte das sein?“

F. M. schaute kritisch auf den Plastikbeutel mit dem Geld: „Geschätzte 5.000 €.“

„Wer zerschneidet denn 5.000 €?“

„Ein Verrückter? Ein Millionär, der sich nichts aus Geld macht? Vielleicht finden Sie ihn ja eher als unser Hauptkommissar! Sie müssen nur der Spur des Geldes folgen!“

Drei Tage später wurde der nächste spektakuläre Geldfund gemeldet: 10.000 €, alle in mehrere Teile zerschnitten. Und noch ein dritter Fund beunruhigte die Stadtbewohner. Man sah sehr viele Menschen, die mit hängenden Köpfen und stierem Blick den Straßenbelag nach Geldhaufen absuchten. 20.000 € sollen es inzwischen geworden sein, die ein Spaßvogel, ein Verrückter auf den Straßen hinterließ.

Und noch einmal machte eine alte Frau einen Geldfund. Der liebenswerten und attraktiven Journalistin erklärte der Kriminaltechniker F. M., dass dieser Haufen wohl nur die fehlenden Stückchen der Geldscheine beinhaltete und das diesmal ein Brief im Geldhaufen lag, auf dem der Spender des Geldes schrieb, dass mit dem Geld Spielzeug für die Kindertagesstätten gekauft werden soll. Ihre Frage nach dem Hauptkommissar beantwortete F. M.: „Er kommt nicht mehr zum Tatort.“

Mehr erfuhr die Journalistin nicht von dem schüchtern wirkenden Kriminaltechniker. Der hatte in den nächsten Tagen viel Arbeit, musste er doch 20.000 € in zerschnittenen Geldscheinen zusammensuchen. Aber F. M. wäre nicht ein exzellenter Techniker, wenn er nicht modernste Programme dafür nutzen könnte. 14 Tage später übergab er seiner Chefin die 20.000 €, doch die wehrte nur ab: „Bitte bringen Sie dies zum großen Chef. Ich kündige Sie an!“

F. M. wurde sehr erregt, als er hörte, er solle zum Polizeichef?! Können Sie die Gedanken erahnen, die durch den Kopf des Kriminaltechnikers rasten? Frau Lenz sah die Nöte ihres Kollegen und meinte kollegial: „Ich begleite Sie.“

„Danke!“ hüstelte F. M. und wechselte seine Gesichtsfarbe im Sekundentakt.

„Sie haben es also geschafft, mein lieber F. M.!“ Der Polizeichef eilte mit ausgestreckten Händen auf seinen Untergebenen zu. „Eine fantastische Leistung. Den Spender werden wir wohl nicht mehr finden. Er hatte seinen Spaß und wir können 20.000 € als Spende übergeben. Danke, mein Bester!“ Und der Polizeichef schüttelte beide Hände des F. M. lang und ausgiebig.

Dem F. M. fiel eine „Zentnerlast“ vom Herzen. Wer seinen Untergebenen als „mein lieber F. M.“ und als „mein Bester“ bezeichnete, dem schien er doch wohlgesonnen zu sein – oder?

„Herr F. M.“, sagte jetzt der Polizeichef, „ich habe eine neue Aufgabe für Sie. Bitte enttäuschen Sie mich nicht.“

Wer will schon seinen Chef enttäuschen?! Also schaute F. M. erwartungsvoll zum Chef. Der steuerte sogleich aufs Ziel drauflos: „Unser Hauptkommissar ist wohl für höhere Aufgaben berufen. Ich habe seinem Wunsch nach Versetzung sofort entsprochen, obwohl unsere Dienststelle seit Jahren unterbesetzt ist. Ehrlich gesagt, ich habe mich über die Versetzung gefreut. Er hat in der kurzen Zeit bei uns … Ach lassen wir das!“ Der Polizeichef ging einen Schritt auf F. M. zu und erklärte: „Also musste ich einen neuen Leiter der Kriminalabteilung bestimmen. Mein lieber F. M., Sie sind – auch nach Einschätzung unserer Frau Lenz – der richtige Mann dafür. Sie haben alle notwendigen Ausbildungen, reichliche Erfahrungen und sehr viel Ausdauer und Beharrlichkeit. Ich setzte Sie als Oberkommissar ein.“

F. M. wurde kreidebleich. Er soll die Kriminalabteilung leiten?! „Kann, kann ich …ich mir Bedenkzeit erbitten?“, stotterte er.

„Ja, 5 Minuten! Solange brauche ich, um die Kollegen - ihre Kollegen zu mir zu bitten.“

Keine 3 Minuten später standen alle Mitarbeiter der Kriminalabteilung und der Kriminaltechnik vor dem Polizeichef und harrten der Neuigkeiten. Der schaute zum F. M. und ließ erst den Blick von ihm, als der ihm mit hochrotem Gesicht zunickte. So wurde der Kriminaltechniker Oberkommissar und Leiter der Kriminalabteilung.

Zu Hause erwartete ihn eine neue Überraschung. Stand doch die junge attraktive Journalistin vor seiner Tür und schien auf ihn zu warten. Scheinheilig fragte F. M.: „Wollten Sie zu mir?“

„Ja, denn der Herr Robert Schmidt ist nie zu Hause. Ich frage mich schon, ob der überhaupt lebt.“ Und sie lächelte bei dieser Aussage so nett und liebenswürdig, dass F. M. sie bat: „Nehmen Sie doch mit mir vorlieb. Der Herr Schmidt ist ein Nachtschwärmer. Bestimmt schläft er mal wieder, um für seine nächtlichen Ausflüge fit zu sein.“

„Ja, dafür muss er ausgeschlafen sein. Er muss auch verdammt gute Nerven haben. Wie kann man sonst 20.000 € in der Stadt verteilen.“

F. M. zuckte zusammen. Sein liebenswertes Gegenüber strahlte ihn an, als habe er ihr gerade eine Liebeserklärung gemacht. „Sie wissen? Wirklich?“

„Wirklich!“

„Alles?“

„Alles!“

F. M. stand wie ein begossener Pudel vor seiner eigenen Haustür. „Wollen Sie mich nicht zu einem Kaffee einladen?“

„Aber ja, bitte kommen Sie herein!“ F. M. hatte sich gefasst. Sein Instinkt sagte ihm, von dieser hübschen Frau gehe keine Gefahr aus.

Den Kaffee kochte sie, F. M. war dazu z. Zt. nicht in der Lage. Sie erbat sich übrigens, der Herr Oberkommissar möge Sie mit Franzi anreden. Das klinge doch persönlicher als Franziska Sommer. Erst bei einem heißen Kaffee fragte F. M.: „Wie sind Sie mir auf die Schliche gekommen?“

„Na, Sie haben mich doch selbst auf diese Spur angesetzt. Beim ersten Geldfund sagten Sie zu mir: ‚Vielleicht finden Sie ihn ja eher als unser Hauptkommissar! Sie müssen nur der Spur des Geldes folgen!‘ Und ich bin der Spur des Geldes gefolgt, denn keiner, der am Tatort war, wusste, dass das Geld unvollständig war. Nur Sie wussten das. Sie sagten damals zu mir: ‚Es fehlt immer ein Teil des Scheines.‘ Bei diesem Haufen Geld konnte man solch eine Aussage gar nicht treffen. F. M., als Krimineller sind Sie eine Niete!“

Und wieder lächelte die junge Schöne F. M. an, dass dem ganz schwummrig wurde.

„Und woher wissen Sie, dass ich Oberkommissar bin. Das ist doch erst seit 3 Stunden bekannt?“

„Ach Herr M., wenn jemand Lenz heißt und eine Frau Sommer kennenlernt, dann müssen sich doch die beiden Frauen gut leiden können. Das verstehen Sie doch?!“

„Haben Sie der Frau Lenz etwa erzählt, dass ich …“

„Ich bin doch keine Petze! Was denken Sie von mir!“ Und wieder erstrahlte eine Franzi Sommer, dass sie das Herz des F. M. wohlig erwärmte.

Was nun folgte, ist in aller Kürze erzählt. F. M. legte eine große Beichte ab, zeigte der Franzi das gesamte Haus, auch das Labor im Keller. In der Wohnung des Herrn Robert Schmidt verwandelte sich F. M. vor Franzis Augen in den Herrn Schmidt und der lud die Franziska Sommer zu einer nächtlichen Ausfahrt ein.

Jeden Tag trafen sich jetzt der F. M. mit der Franzi, wobei die Franzi die Ausfahrten mit dem Herrn Schmidt besonders mochte. Auch redete und redete sie solange auf den F. M. ein, bis der ihrem Körper ein neues Gesicht gab. Jetzt fuhr Herr Robert Schmidt mit seiner Freundin Sabine Herbst fast täglich aus. Überhaupt schienen die beiden unzertrennlich. Und eines Tages fragte doch die Franzi: „F., wollen wir heiraten?!“

F. M.‘s Wünsche schienen in Erfüllung zu gehen. Schon mehrfach wollte er seine Franzi fragen, aber er hatte Angst vor ihrem „Nein!“ Und so sagte er jetzt ganz schnell: „Ja, ich will!“

„Dann werde ich mir mal einen neuen Personalausweis besorgen. Meiner ist seit 2 Jahren ungültig.“ Und sie zeigte ihrem Freund den Ausweis. „Guck mal, so sah ich mit 16 aus.“

F. M. sah einen hübschen Teenager.

„Hast dich kaum verändert“, lästerte er. Und sie drauf: „Wehe, wenn das nicht wahr ist. Dann wird nichts aus der Hochzeit, F. M.“

Franzi stellte sich vor dem Spiegel: „Echt, ich habe mich kaum verändert. Na ja, die paar Fältchen – das sind Lachfalten! Lachen ist gesund! Morgen gehe ich zum Fotografen!“

Drei Wochen später lachte keine Franzi mehr. Verkündete sie doch dem sprachlosen F. M.: „Wir können nicht heiraten! Ich – bin – tot!“

Eine halbe Stunde heulte seine Franzi, eine halbe Stunde! Er hielt sie in seinen Armen und sagte nichts. Dann wischte sie sich die roten Augen, schniefte mehrmals, und nachdem sie sich die Nase geschnaubt hatte, sagte sie: „Ich bleibe Sabine Herbst und du der Robert Schmidt. Die brauchen keinen Trauschein.“

„Franzi, denk mal nach: Was soll aus unseren Kindern werden? Kinder, die eine Untote geboren hat? Wir müssten in den Urwald auswandern, um ohne Papiere leben zu können.“

„Dann wandere ich eben aus – der Amazonas hat mich schon immer interessiert!“

„Franzi, jetzt trinken wir einen doppelten Cognac und dann erzählst du mir alles – ja?!“

Und Franzi stürzte den Cognac hinunter. Der Alkohol bewirkte Wunder, Franzi schüttelte sich zwar mehrfach, aber dann erzählte sie. Es war ihre Lebensbeichte, die F. M. jetzt hörte. Ständig lag sie mit ihren Eltern im Clinch, ständig wurde ihr vorgehalten, wie sie leben sollte. Als man ihr ihren Freund verbot, verließ sie das Elternhaus. „Stell dir vor F., ich stand vor meinen Eltern und sage, dass ich sie verlassen werde. Und sie sagten nichts, gar nichts. Und ich bin gegangen, einfach so, einfach so weggegangen.“

Zuerst lebte sie in dem kleinen Zimmer ihres Freundes, aber das ging nicht lange gut. Eine ausgebaute Dachkammer konnte sie in der nahen Großstadt billig anmieten. Das Geld zum Leben erarbeitete sie sich als Aushilfskellnerin. Da sie mit ihrem Weggang auch die Schule verlassen hatte, schrieb sie sich an der Volkshochschule ein und legte dort ihr Abitur ab. Anschließend studierte sie Journalistik. Das war schon immer ihr Traumberuf. Sie machte ihr Praktikum bei der jetzigen Lokalzeitung, die auch großes Interesse an einer Festanstellung ihrer Praktikantin hatte. Nie hat sie Heimweh nach ihren Eltern gehabt. „Nie!“, sagte Franzi mit sehr ernstem Gesicht. „Und ich schäme mich auch nicht dafür. Jetzt habe ich es schriftlich, dass mich meine Eltern nicht liebten. Hier steht, dass sie mich fünf Jahre nach meinem Verschwinden für tot erklären ließen. Sie haben mich nicht gesucht, sie haben nur die Polizei informiert und für die war ich eine Vermisste wie viele andere auch.“

Franzi holte tief Luft. „F., wenn ich jemals ungerecht zu unseren Kindern sein sollte, so erinnere mich bitte an meine Eltern – versprochen?!“ F. M. nickte. „Jetzt müssen wir überlegen, wie es weitergeht. Wir …“

Franzi unterbrach F. M.: „Na ganz einfach, du hackst dich in diesen blöden Computer vom Standesamt ein und änderst von ‚tot‘ auf ‚lebend‘.“

„Franzi, alle Personalien sind im Hauptcomputer gespeichert …“

„Na dann brichst du dort ein. Du kannst das doch!“

„Franzi, bisher habe ich ‚böse‘ Sachen gemacht, die nicht kriminell waren. Und so bleibt das auch!“

„Und ich bleibe tot?!“

„Nein, ein Gericht hat dich für tot erklärt, ein Gericht muss dich auch wieder zum Leben erwecken! Ich bin kein Jurist – ich glaube aber, wir haben zwei Möglichkeiten: 1. deine Eltern bezeugen, dass du ihre Tochter bist oder …“

„Nie und nimmer! Ich will meine Eltern nicht mehr sehen!“

„Gut, dann die zweite Möglichkeit: deine DNA. Als du als vermisst gemeldet wurdest, hat man bestimmt eine DNA-Probe von dir eingelagert. Jetzt eine aktuelle Probe von dir und jedes Gericht muss anerkennen, diese hübsche Person, die den charmanten F. M. heiraten will, ist die Franziska Sommer.“

„Ja, so machen wir das. Nimm eine Speichelprobe von mir. Los, mach schon …“

Und Franzi drängelte und F. M. konnte reden und auf den Rechtsweg verweisen, Franzi gab erst Ruhe, als F. M. eine Speichelprobe genommen hat.

Um dieses große Problem abzuschließen, sei gesagt, ein Gericht erkannte 2 Monate später an, dass die zum Gericht erschienene Person Frau Franziska Sommer sei. Die Urkunde, die sie als Lebende erhielt, rahmte sie zu Hause ein, damit sie nie vergäße, wie es ist, juristisch-bürokratisch tot zu sein.

F. M. hatte aber doch heimlich einen Kontakt zu Menschen aus Franzis früheren Leben hergestellt. Der Deutschlehrer, der der Franzi die Liebe zur deutschen Sprache beigebracht hatte, erschien zur Gerichtsverhandlung. Franzi heulte los und umarmte ihren alten Lehrer. Auch der war sichtlich gerührt und freute sich, dass Franzi ihren Berufswunsch verwirklicht hatte.

Die Hochzeit war ein Fest mit Freunden. Die Hochzeitsreise machten die jungen Eheleute als Franziska M., geborene Sommer und als F. M. Doch eine Woche nach der Rückkehr schrieb Franzi neue Kärtchen für die Klingel. Jetzt konnte man im Erdgeschoss zu Sabine und Robert Schmidt kommen und in der ersten Etage wohnten Franziska und F. M.

Häufig konnte man Sabine und Robert Schmidt bei ihren Ausflügen sehen. Erst als das Babybäuchlein der Sabine zu deutlich zu sehen war, kündigte F. M. dem Robert Schmidt und seiner Ehefrau die Wohnung im Erdgeschoss. Franziska und F. M. wollten jetzt juristisch und bürokratisch nur noch sie selbst sein.

 

Eigentlich wäre diese Geschichte jetzt zu Ende – aber dieser „Nachsatz“ ist notwendig. Ein Sprichwort sagt, dass das Leben oft ungerecht sei. Manchmal, wie in unserem Fall, kann es aber auch sehr gerecht sein.

Die Gerechtigkeit begann damit, dass F. M. zum Polizeichef gerufen wurde. Der erzählte ohne Umschweife, dass er F. M. an eine benachbarte Polizeidienststelle ausleihen wolle. Er wäre mit dem dortigen Polizeichef gut bekannt und der hätte nun ein großes, ein sehr großes Problem. Sein Hauptkommissar hätte einen geständigen Mörder, aber keine Leiche. Nun lässt sein Hauptkommissar eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei aufmarschieren, die die Felder und Wälder durchkämmen, Taucher suchen jeden Teich, See oder Fluss ab und nun hat er neben der Hundestaffel auch noch Hubschrauber angefordert. Mein Freund habe den Eindruck, dass der Hauptkommissar total versage und nur noch auf Aktionismus mache. „Helfen Sie meinem Freund, den Fall zu klären. Ich bitte Sie drum! Wir haben jetzt doch keinen aktuellen großen Fall - oder?!“

Was gab es da für F. M. viel zu überlegen. Einen geständigen Mörder ohne dazugehörende Leiche hatte er noch nicht. Also sagte er zu. Hätte F. M. besser aufgepasst, als ihn sein Chef verabschiedete, hätte er das hintergründige Schmunzeln im Gesicht seines Vorgesetzten wahrgenommen. Aber so war er bereits mit dem neuen Fall beschäftigt, dass ihm dieses Detail verborgen blieb.

Am nächsten Tag war F. M. fast bereit, sofort wieder abzureisen. Stellte doch der dortige Polizeichef ihm seinen ehemaligen Hauptkommissar vor. Auch der stutzte und wechselte die Gesichtsfarbe von Weiß ins Dunkelrote. Der Polizeichef tat so, als würde er von dem Verhalten der beiden Kommissare nichts mitbekommen. „Möchten Sie dem Oberkommissar Ihre Unterlagen jetzt übergeben?“, fragte er den Hauptkommissar. Der nickte zustimmend. Doch F. M. bemerkte: „Danke! Ich möchte keinen Einblick nehmen, um nicht auf eine eventuell falsche Fährte zu geraten. Ich informiere mich am besten selbst.“

Und F. M. verschwand so schnell er nur konnte. Draußen holte er erstmal tief Luft. Dann besuchte er den Täter im Untersuchungsgefängnis und der erzählte ihm die ganze Geschichte des Mordes. Er geriet mit seinem besten Freund in einen heftigen Streit über den Fußball. Beide hatten schon mehr Bier und Wodka konsumiert, als ihre Körper eigentlich vertragen konnte. In der Erregung nahm er den Bierkrug und haute ihn seinem besten Freund über den Schädel. Schlagartig war er nüchtern und rannte schreiend los, um einen Arzt zu rufen. Er wartete nicht auf den Notarzt. Völlig durcheinander wusste er nicht, was er noch machen könnte, und so stellte er sich der Polizei als Mörder an seinem Freund. Nur fand die Polizei keine Leiche, nur das Blut am Bierkrug und viel Blut auf dem Gartentisch zeugten von der Mordtat. Da man Autoreifenspuren unweit des Tatortes fand, nahm der Hauptkommissar an, der Täter habe die Leiche weggeschafft und sich dann erst der Polizei gestellt.

Doch der Inhaftierte behauptete gegenüber dem Oberkommissar F. M. immer und immer wieder: „Aber ich habe keine Leiche fortgeschafft, Herr Kommissar! Das müssen Sie mir glauben!“

Jetzt kontaktierte F. M. den Leiter der Kriminaltechnik. Der zeigte ihm alles Gesicherte zu diesem Fall. Die Fußabdrücke und die Reifenspuren interessierten den Oberkommissar besonders. Das Auto, zu dem diese Reifenspuren passen würden, hat man nicht gefunden. Auch konnte man die Fußspur keiner Person zuordnen.

F. M. ließ alle Fakten beiseite. Er wollte nicht auf eine falsche Fährte kommen. Statt dessen wollte er mit den Familien der beiden zerstrittenen Freunde sprechen. Zuerst suchte er die trauernde Witwe auf, doch die schien gar nicht zu trauern noch traurig zu sein. Auch ihre Aussage kam F. M. konstruiert vor. Also beschloss er, sich das Umfeld in dieser Wohnsiedlung näher anzusehen. Alle wussten vom Verschwinden des Mitbewohners. Alle wussten von der Freundschaft der beiden Männer und keiner verstand die Tat. Und dann kam der entscheidende Satz einer Mitbewohnerin: „Wissen Sie Herr Kommissar, als mein Jan noch lebte, war er mit den beiden Männern eng befreundet. Sie verband die Liebe zum Fußball und die Liebe zum Kartenspiel. Ganze Nächte haben sie im Wochenendhaus verbracht, haben sich gestritten, aber nie zerstritten.“

„Wo ist denn das Wochenendhaus?“

„Nur ein paar Kilometer vor der Stadt, Herr Kommissar.“

Der Oberkommissar klingelte Sturm bei der „trauernden Witwe“. „Dies sage ich jetzt nur einmal. Sie fahren mit mir zu ihrem Wochenendhaus und erzählen mir im Auto alles, aber auch wirklich alles!“

Der Kommissar war mit seinem Satz noch nicht einmal fertig, da heulte die Frau schon los. „Ich hab’s ihm gesagt! Ich hab’s ihm gesagt! Aber nein, er meinte nur, der Fred, der braucht eine Lektion. So lässt er sich nicht behandeln!“

„Sie haben also ihren Mann blutend gefunden?“

„Ja, ich wollte ihn nach Hause holen und da fand ich ihn. Zum Arzt wollte er nicht. Es wäre ja nur eine Schramme. Und dann musste ich ihn zum Wochenendhaus fahren. Dort wollte er die nächsten 3 Wochen verbringen und ungestört die Fußballmeisterschaft verfolgen. Solch ein Fußballnarr. Er nimmt dann jedes Mal Urlaub und ich sitze nur dumm rum.“

Am Wochenendhaus angekommen, meinte der Kommissar freundlich: „Dann bitten Sie mal die Leiche zu mir!“

„Bekommt er jetzt Ärger? Oh Gott, daran hat er gar nicht gedacht?!“

„Das entscheiden andere!“

Wenige Augenblicke später strahlte eine „Leiche“ mit einem großen Pflaster auf der Stirn den Kommissar an. „Na, sitzt mein Freund immer noch im Gefängnis. Verdient hat er es. Glaubt doch der Kerl, dass die Engländer besseren Fußball spielen als die Deutschen. Soviel Dummheit muss doch bestraft werden!“

Am späten Nachmittag verabschiedete sich der Oberkommissar vom Polizeichef. Der bedankte sich für die spektakuläre Aufklärung dieses sehr teuren Falles und meinte, dass er dem Herrn Hauptkommissar bereits seinem Wunsch nach Versetzung entsprochen habe. „Er wollte doch weit weg“, feixte der Polizeichef. „Ich habe ihm die friesischen Inseln empfohlen.“

Wieder zu Hause, meinte sein großer Chef schmunzelnd: „War das nicht ein spektakulärer Fall?! Gelöst an einem einzigen Tag! Beste Arbeit, Herr Hauptkommissar M.!“