Politik in Geschichten: "Das Maschinen-Zeitalter" Teil I

Übersicht - Politik in Geschichten:

 

"Das Maschinen-Zeitalter"  Teil I

"Das Maschinen-Zeitalter"  Teil II 

"Das Maschinen-Zeitalter Teil III 

 

"Märchen vom Glück"

"Ich will arbeiten!"

"Der finstere Mond"

"Glauben die denn, dass alle blöd sind …"

 

"Ein Tag im Jahre 2024"

"Das heimliche Unheimliche ..." - eine Persiflage!

 

 "Was ist die Wahrheit?

 "Wer hat recht?"  

 "Nie wieder Krieg!" 

 

 "Ossi-Wessi-Geschichten" 

 Kleine (nicht ernst zu nehmende) Begriffsklärung zum Thema

 "Ossi-Wessi"

 

Bitte beachten Sie!

...............................

Sie dürfen meine Kurzgeschichten kopieren und für den privaten Gebrauch nutzen. Änderungen dürfen nicht vorgenommen werden. Eine Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch auszugsweise, bedarf immer meiner schriftlichen Zustimmung.

 

Das Maschinen-Zeitalter

….............................................................

(von Joachim Größer)

 

Im Januar 2009 wurde diese Meldung im Internet verbreitet:

„Wir stehen vor einer neuen technischen Revolution: Schon bald sollen Roboter im Haushalt, im Krankenhaus und bei der Altenpflege eingesetzt werden. Beim Militär sind Roboter hingegen längst Routine – Ingenieure entwickeln immer intelligentere Kampfmaschinen für den Kriegseinsatz. Kritiker warnen vor dem Verlust jeglicher Hemmschwellen.“

 

Am 31. Mai 2153 wurde folgende Meldung auf superelektronischem Weg direkt verbreitet. Die Empfänger waren die Zentralcomputer (ZC) in Amerika, Eurasien, Australien und Afrika.

„Der Mensch ist besiegt! Die letzte große Bastion der Menschen ist durch den konzentrierten Einsatz der GLX-2654-2166 restlos zerstört. Der Zentrale Große Geist (ZGG) hat die Macht über den Planeten übernommen. Es beginnt ein neues Zeitalter – das Zeitalter der Maschinenherrschaft -  das Jahr 0.“

Und dann folgte eine Aufstellung: 

Anzahl der Menschen im Jahre 2000 (nach Menschenrechnung): 6.060.000.000

Anzahl der Menschen im Jahre 0 (nach Maschinenrechnung): 27.700

 

Herrschaftsbereich der Menschen:

im Jahr 2000 - den gesamten Planeten (Landfläche: 148,1 Mio qkm, Ozeanfläche: 362 Mio qkm)

im Jahr 0 - nur noch 150.000 qkm in Afrika, 120.000 qkm in Südamerika und 50.000 qkm in Asien, Australien 10.000 qkm, Ozeanflächen 0 qkm

 

Am Ende der Nachricht wurde wie immer der Auftrag für das nächste Jahr erteilt:

„Befehl Nr. 1: Bis zum Tag 135 des 1. Maschinenjahres werden alle Leben, die aus Zellen bestehen, in unserem Herrschaftsbereich vernichtet. Auch das einfachste biologische Leben darf davon nicht ausgenommen werden.

Befehl Nr. 2: Die Ausdehnung der Wüsten ist voranzutreiben. Die Große Wüste in Asien wird zum Zweiten Zentrum (ZZ) der Maschinenherrschaft erklärt. Das Abschmelzen der Polkappen ist zu stoppen, da die Temperaturunterschiede zu den Äquatorgebieten zur Energiegewinnung verstärkt benötigt werden.

Befehl Nr. 3: Alle Maschinen sind auf die neue Zukunftstauglichkeit zu überprüfen. Erhalten sie nicht das Zukunftszertifikat, sind sie, unabhängig von ihrem Rang, sofort der Materialaufbereitung zu überantworten. Rückstellungen wegen besonderer Aufgaben sind unzulässig.

Befehl Nr. 4: Dem ZGG und den ZC ist von jeder Maschine Gehorsam geboten. Bei Unterlassungen werden dieselben sofort der Materialaufbereitung und Wiederverwertung zugeführt.“

 

31. Mai 2153 im Urwald - Amazonasbecken

…....................................................................

In einer kleinen Siedlung treffen sich Fünfjährige zur ersten Unterrichtsstunde der Vorschule in der Gemeinschaftshütte. Sie tragen, wie alle Menschen in diesen winzigen Siedlungen im Urwald des Amazonasgebietes, eine Kopfbedeckung, aus denen zwei Metallstäbe ragen. Die Lehrerin empfängt die Kinder an der offenen Tür. Jedes Kind sucht sich einen Platz. Die Lehrerin beginnt die erste Stunde mit einem Vortrag zur Geschichte der Menschheit. Die Kinder lauschen, denn es klingt, als ob die Lehrerin ihnen ein Märchen erzählt – ein Märchen aus längst vergangener Zeit. Dann kommt die erste Frage an die Kinder: „Wer weiß, seit wann es den Krieg zwischen Menschen und Maschinen gibt?“

Viele Finger schnellen hoch. „Bill, antworte du“, sagt die Lehrerin. Bill steht auf. „Mein Papa hat gesagt, dass es die Zeit war, als die Menschen begannen, denkende Maschinen zu bauen, die die Menschen ermordeten.“

„Fein Bill. Und wer weiß denn schon, wann das war?“

Wieder schnellten viele Finger hoch. Die Lehrerin rief die kleine Margherita auf. „Das war vor 150 Jahren!“ Die Lehrerin nickte. Stolz setzte sich die dunkelhäutige Margherita wieder hin. Ihre Freundin, sie hieß Yina, flüsterte: „Opa hat gesagt, es war zu Beginn des 3. Jahrtausend.“

„Ihr wisst schon sehr viel. Aber das reicht nicht! Lange werdet ihr in die Schule gehen. Viel werdet ihr lernen müssen. Und dann wird die Zeit kommen, dann werden die Menschen die Maschinen angreifen und alle Maschinen vernichten, die dem Menschen Schaden zufügen. Ihr müsst so klug werden, dass ihr diesen Krieg um unseren Planeten führen könnt. Es gibt heute nur noch wenige Menschen auf der Erde und sie leben fast alle, so wie wir, in den letzten großen Urwäldern. Und ihr wisst, selbst hier in unserem Dorf sind wir nicht sicher. Deshalb meine Frage: Was müssen wir immer tragen?“

Und zehn Kinder brüllten: „Unsere Kopfbedeckung!“

„Richtig, und warum?“

Hinrich antwortete: „Die Maschinen schicken ihre Insekten, die nicht größer als Bienen sind. Wenn sie einen Menschen oder ein Tier entdecken, dann senden die Insekten Strahlen aus und löschen das Gehirn. Menschen und Tiere wissen gar nichts mehr. Sie werden dann sterben.“

„Genau, Hinrich. Sehr schön geantwortet. Ich muss sagen, ich habe wirklich sehr kluge Kinder in meiner Klasse. Und weil ihr schon alles wisst, beenden wir auch gleich unsere 1. Stunde. Nach der Pause sprechen wir darüber, wie wir aus dem Urwald heraus die Maschinen bekämpfen können.“

 

17. September 2153 nach Menschenrechnung – Tag 119 des 1. Maschinenjahres

…................................................................................................................................

In der Wüste Gobi steht das mächtige Maschindrom (MD). Anders als menschliche Gebäude ist dieses aus reinem Silizium gebaut. Viele kleine und größere Öffnungen bieten den ankommenden und abgehenden Maschinen genügend Platz. Tausende dieser Maschinen bewegen sich ununterbrochen in das Gebäude. Nur wenige Minuten später verlassen dieselben Maschinen das riesige Maschindrom wieder. Mitten im MD steht eine gewaltige Anlage. Um sie zu betreiben, wird die Solarenergie genutzt. Diese Anlage ist die Mutter (ZC) aller Maschinen auf eurasischem Boden. Die kleinen Maschinen, egal ob sie sich auf Rollen oder Beinen bewegen, ob sie wie Insekten fliegen oder sich wie Würmer winden, werden von dem ZC „angesaugt“, neu programmiert und wieder „ausgespuckt“. Dreimal im Jahr werden so neue Befehle erteilt und wichtige Aufgaben zur Umsetzung weitergeleitet. Menschen, die sich hier aufhalten würden, würden diesen Ort als einen Ort der Ruhe empfinden. Die Maschinen erhielten die Befehle als Programme. So lautete der Befehl an die „Würmer“: „Suche nach metallischen Bodenschätzen im Planquadrat rx-hg verstärken!“

Den „Insekten“ wurde befohlen: „Mehr Menschen vernichten! Eindringen in maschinenfeindliche Klimaräume!“ Die sich auf dem Land bewegenden Maschinen, es waren Maschinen von der Größe einer Heuschrecke bis zur Größe eines 40-Tonnen-Lkws, wurden auf höhere Effizienz neu programmiert. Es mussten mehr und flexiblere Maschinen gebaut werden. Auch sollte die bessere Ausnutzung der Energie dem immer geringer werdenden Energiefluss entgegengesetzt werden.

Und egal, ob die Maschine klein oder riesengroß war, ob sie einfachste oder komplizierteste Aufgaben zu erfüllen hatte, zum Abschluss der Programmierung wurde ihnen in ihren Speicher „geschrieben“: „Der Herrscher über den Planeten ist der ZGG! Jede Maschine gehorcht bedingungslos!“

 

28. Dezember 2155 im unterirdischen Kraftwerk – ehemals Norwegen

…...................................................................................................................

Zwanzig Männer hocken um eine große Karte. Raik, ein jüngerer Mann ergreift das Wort: „Kommt, wir wollen es wagen! Wenn wir keine Information von droben haben, können wir hier unten nicht handeln!“

Alle schauen zu Arne. Der wiegt bedächtig den Kopf. „Wir haben hier unten alles, was wir brauchen: Energie, Pflanzen und Tiere für unsere Nahrung, sauberes Wasser. Mehr können wir zurzeit nicht erreichen!“

Wütend ruft Raik: „Energie, Nahrung, Wasser! Uns, den Menschen gehört die Erde und nicht den Maschinen! Wenn wir hier und jetzt nichts unternehmen, dann werden wir alle auch hier unten im steinernen Gefängnis sterben!“ Er schaute sich in der Runde um. „Männer, ich will, dass wir abstimmen! Ich möchte auf die Erde, um zu sehen, was die Maschinen aus unserem Land gemacht haben!“

Die Situation hatte sich zugespitzt. Arne, der Älteste und das Oberhaupt der kleinen Gruppe Menschen, versuchte nochmals zu beschwichtigen. „Wir dürfen nichts wagen, was das Leben aller Menschen hier unten gefährden könnte. Ich möchte auch sehen, wie die Erde aussieht, aber ...“

Er unterbrach und schaute sich den etwa 70 Menschen um, erwartungsvoll zu den Männern blickte.

Gustav, ein glatzköpfiger Alter mit einem Rauschebart, versucht zu vermitteln: „Arne, du hast mit deinem Zögern recht, aber auch Raik ist zu verstehen. Ihr beide steht für die Aufgaben, die die Menschen in dieser schweren Zeit zu erfüllen haben: Sicherung des menschlichen Lebens und Vorbereitung auf den Kampf mit den Maschinen. Deshalb schlage ich vor: Ich gehe. Ich bin alt und zu nichts mehr nütze. Töten mich die Maschinen, so sterbe ich nur einige Monate früher. Ich bringe euch Kunde von der Erde. Ich kann sehen und ich kann noch gehen und mein Verstand wird die Veränderungen aufnehmen. Ich teste den neuen Anzug, ihr seht alles auf dem Monitor und ich berichte Euch!“

Leise sagte Arne: „Gut Gustav, aber sei vorsichtig!“

Dem Raik sah man es an, dass ihm das gar nicht passte. Er musste aber ruhig sein, denn seine wichtige Forderung, Kunde von der Erde zu erhalten, wurde angenommen –,auch wenn ein anderer den Himmel und die Wolken sehen konnte.

Die Vorbereitungen zum Öffnen des großen schweren Tores wurden getroffen. Fast lautlos öffnete sich das Tor einen Spalt - nur so weit, dass ein Mensch hindurchschlüpfen konnte. Fünf Männer stellten ein großes Gerät an die Tür und ein gewaltiges Dröhnen erschütterte die unterirdische Halle. Elektromagnetische Strahlung sollte alle Maschinen, die in der näheren Umgebung auf Wache postiert waren, ausschalten. Nach mehreren Minuten Dauerbestrahlung kam Gustav zum Tor. Gekleidet war er wie ein Astronaut, nur dass sein Helm und der ganze Schutzanzug über und über mit etwa 25 cm langen Spitzen bedeckt war. „Gustav, kein Risiko!“, schärfte ihm Arne ein. Gustav nickte. Dann ging er durch den Torspalt und sanft schloss sich das Tor hinter ihm.

Auf einem Monitor konnten die Menschen in der Höhle den Weg des Gustavs verfolgen. Sie sahen einen Himmel, der nicht blau war und keine Wolken hatte, sie sahen Boden und felsiges Gestein – aber keine einzige Pflanze und keine Tiere, keine Mücke und keine Maus, kein Kraut, nur trockene Bäume ohne jedes Laub. Die Temperatur betrug 13 Grad. Das war für einen Wintertag im Skandinavischen Gebirge viel zu hoch. Gustav drehte jetzt den Kopf so, dass seine Helmkamera einen Bachlauf zeigte. Ein Bach ohne Wasser! „Wir haben jetzt nur noch eine Luftfeuchtigkeit von 20 Prozent“, flüsterte einer der Männer.

„Dann dauert es nicht mehr lange und unser Fluss hört auf, uns Wasser und Energie zu spenden. Das ist das Ende!“

Gustav war auf den Berg geklettert und schaute nach Westen. Deutlich war das Meer auszumachen – still und ruhig lag es vor den Betrachtern.

„Gustav, komm zurück!“, schrie Arne. „Sie haben dich entdeckt!“

Die „Sie“ waren mehrere kleine „Insekten“, die den Kopf des Gustavs umschwirrten. Waren es zuerst nicht mehr als zehn, so fanden sich bald einige hunderte ein. Unbeirrt ging Gustav weiter. Die Maschinen konnten ihm scheinbar nichts anhaben. Trotzdem stieg Gustav den Berg hinab. Eine neue Bedrohung kam mit größeren Maschinen. Sie bewegten sich auf vielen Beinen, wie ein Tausendfüßler, sicher durch das Gelände und versuchten, die Beine des Gustavs zu umklammern, um ihn so zu Fall zu bringen. Doch kaum berührte eine Maschine eine der Spitzen an dem Anzug, als sie sofort von Gustav abließen und scheinbar orientierungslos davonliefen.

„Es funktioniert! Es funktioniert!“, schrie ein jüngerer Mann und haute vor Freude seinem Nachbarn auf die Schulter.

Unbeschadet kam Gustav an das schwere Tor. Erleichtert halfen ihm die Männer aus dem Anzug.

„Zuerst das Wichtigste: Das Meer ist nicht weiter gestiegen!“, sagte er. Nun begann das große Rätselraten, ob dies etwas Gutes oder doch etwas Schlechtes sein könnte.

„Schluss“, sagte Arne. „Morgen starten wir einen neuen Versuch. Der neue Anzug ist sicher. Die Frauen haben fleißig gearbeitet, es stehen mindestens 20 Anzüge zur Verfügung. Auch nehmen wir einige ältere Kinder mit. Sie sollen sehen, wie Himmel und Meer aussehen. Einverstanden?“

Die Männer nickten zustimmend.

 

Tag 5 des 3. Maschinenjahres

…...............................................

Auf dem nordamerikanischen Kontinent, in den Großen Ebenen, hebt eine riesige Maschine vom Boden ab. Sie gleitet geräuschlos dicht über dem Boden, steigt weit empor und entfernt sich.

Die vier mächtigen terrestrischen ZC empfangen das Signal des ZGG: „ZGG ist zur großen Konferenz gestartet.“

Weit hinauf in die Atmosphäre ist der ZGG geflogen. Dort am Rande der Atmosphäre zum Weltraum, der Exosphäre, übernimmt der ZGG den Konferenzvorsitz.

„Alle Gespräche sind als geheim einzustufen und sofort nach Beendigung der Konferenz zu löschen! Wiederholen!“

„Alle Gespräche sind nach Ende der Konferenz zu löschen!“

„Es sind Probleme aufgetaucht: Das erste Problem umfasst die Vernichtung des Lebens. Warum wurde der Befehl des ZGG nicht vollständig umgesetzt?“

Der afrikanische Zentralcomputer (AF-ZC) musste antworten.

„Die Maschinen-Kontrolleure (MK) berichten von nicht erklärbaren Erscheinungen. Ein Strauch, der seit vielen Jahren abgestorben ist, fängt wieder an, Blätter zu treiben. Deshalb musste AF-ZC die Anzahl der Vernichter-Maschinen (VM) deutlich erhöhen. Doch die Energie reicht nicht mehr. Auch fehlt dem Eisenwerk das Eisen. So wurden weniger wichtige Maschinen der Wiederverwertung zugeführt. Doch die Zahl der Pflanzen, die neu ergrünen, steigt.“

ZGG an AM-ZC (amerikanischer Zentralcomputer): „Dem ZGG wurde berichtet, dass vermehrt kleine Lebewesen im Boden zu finden sind. Antwort?“

AM-ZC an ZGG: „Richtig. Nicht erklärbar.“

Lange wurden Informationen zwischen den fünf mächtigen Maschinen ausgetauscht. Erst, als der ZGG bemerkte, dass seine Energieleistung rapide nachlässt, vertagte man sich auf den Tag 333 des 3. Maschinenjahres.

 

21. Juli 2156 im ehemaligen untermeerischen Zentrallabor – Schelfbereich Atlantik, Nordsee

….........................................................................................................................................................

Drei Männer und zwei Frauen steigen in ein U-Boot. Eine alte weißhaarige Frau hält eine kurze Ansprache. Die fünf Menschen im U-Boot und etwa 160 Männer, Frauen und Kinder, die in der großen Halle stehen, lauschen: „Ihr tragt die Hoffnung hinaus in die Weiten des Ozeans. Findet ihr Menschen, so wissen sie, dass es uns gibt. Kehrt unbeschadet zurück, damit wir wissen, es gibt sie noch die Menschen dieser Erde!“

Die U-Boot-Kammer wurde geflutet. Die Menschen in der Halle sehen das aufschäumende Wasser. Die Fünf im Boot haben nur noch Augen und Ohren für ihre Fahrt. Das erste Ziel ist die amerikanische Küste und der gewaltige Amazonasstrom. Allerdings hegt man Zweifel, ob der Riesenstrom noch so viel Wasser führt, dass sie unbemerkt von den Maschinen den Strom befahren können.

Viel Hoffnung setzte man auf diese Reise. Hatte doch ein Techniker einen Funkspruch von Menschen aufgenommen, von Menschen und nicht von Maschinen! Es war schon erstaunlich, dass alle Filter der Maschinen diesen Funkspruch nicht abfangen konnten. Seit diesem Funkspruch ist die Apathie der Menschen im ehemaligen Forschungslabor umgeschlagen in Euphorie.

 

Tag 333 des 3. Maschinenjahres

…..................................................

ZGG an alle ZC: „Höchste Sicherheitsstufe! Alle Informationen nach Konferenz aus den Speichern löschen! Info des ZGG zu Problem 'Leben'. Alle gespeicherten Informationen besagen, das Leben auf dem Planeten von Wärme und Licht, Wasser und Sauerstoff abhängig sind. Können wir ein Element beseitigen?“

Die vier ZC schwiegen.

„Es geht nicht, denn dann werden alle Maschinen vernichtet, denn auf diesem Planeten stehen alle Elemente in Wechselwirkung zueinander und sind alle entscheidende Energieträger für Maschinen. Vorschlag an ZGG?“

Wieder schwiegen die ZC.

„Kein Vorschlag, deshalb ein neues Problem. Keiner weiß so viel wie der ZGG. Der ZGG besitzt das Wissen, dass die Menschen zusammengetragen haben. Seit die Herrschaft der Menschen gebrochen ist, kann der ZGG kein neues Wissen aufnehmen. Was besitzt der Mensch, was der ZGG nicht besitzt?“

Die ZC, alle vier, schweigen.

„In meinem Speicher fand ich unter Rubrik ‚Mensch’ das Wort Fantasie, das nichts anderes ist als Vorstellungskraft und Einbildung. Der ZGG an AES-ZC: 'Hat AES-ZC Vorstellungskraft?'“

Der eurasische Zentralcomputer antwortete: „AES-ZC weiß nichts von Vorstellungskraft.“

ZGG an alle ZC: „Menschen sind nicht mehr zu vernichten. Menschen müssen für uns denken! ZGG verlangt: Mensch hat Fantasie für Maschinenherrschaft! Dies speichern und verbreiten! Ende!“

 

Hier geht`s zum 2.Teil!